In diesem Jahr feiert die Stadt Pulheim einen besonderen Geburtstag. Sie wird 50 Jahre alt. Unsere Stadt blickt somit auf ein halbes Jahrhundert zurück. Alles begann im Jahr 1975 mit der Kommunalen Neugliederung. Auch der Rhein-Erft-Kreis entstand vor 50 Jahren durch diese Umstrukturierung. Im Laufe der Jahre ist Pulheim immer mehr gewachsen. Stand 30. November 2024 sind in der Stadt Pulheim insgesamt 57.363 Einwohner gemeldet (Quelle: Internetseite Stadt Pulheim).
1975 fing alles an
Mit der Kommunalen Neugliederung am 01.01.1975 entstand die Großgemeinde Pulheim. Die ehemals selbständigen Gemeinden Pulheim und Stommeln sowie Teile der früheren eigenständigen Gemeinde Brauweiler mit den Orten Brauweiler, Dansweiler, Freimersdorf, Geyen, Sinthern und Manstedten sowie die Gemeinde Sinnersdorf wurden zur Großgemeinde Pulheim zusammengefasst. Am 1. Januar 1981 erhielt Pulheim die Stadtrechte mit insgesamt 12 Ortsteilen: Zentralort Pulheim, Orr, Sinnersdorf, Stommeln, Ingendorf, Stommelerbusch, Brauweiler, Geyen, Sinthern, Dansweiler, Manstedten und Freimersdorf.
Sehr viel älteren Ursprungs sind Wappen, Siegel und Flagge der Stadt Pulheim, die ihre historische Vergangenheit versinnbildlichen. Das Wappen der Stadt zeigt, gespalten von Silber (Weiß) und Blau, vorne einen schwarzen Turm, hinten eine goldene (gelbe) Abtskrümme. Der Kirchturm stammt von einem Pulheimer Schöffensiegel aus dem 14. Jahrhundert. Der Abtsstab (Krummstab – Krümme) wurde dem Wappen der Abtei Brauweiler entnommen; es stammt aus dem 16. Jahrhundert (Quelle: Wikipedia).
Ereignisse aus 50 Jahren Geschichte
Hier ein kleiner Rückblick auf einige Ereignisse in 50 Jahren, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben.
1975: Die Großgemeinde Pulheim entsteht.
1978: Landeskrankenhaus in der Abtei Brauweiler wird geschlossen.
1979: Museum für Holographie und neue Medien wird gegründet.
1981: Pulheim erhält die Stadtrechte.
1983: Rathausneubau ist fertiggestellt und wird übergeben.
1987: Der Dr. Hans-Köster-Saal wird fertiggestellt.
1989: Die Renovierung der Abtei Brauweiler ist abgeschlossen.
1994: B 59n, die außerörtliche Umgehungsstraße von Pulheim und Stommeln wird für den Verkehr freigegeben.
1996: Die Venloer Straße in Pulheim wird umgebaut.
1998: Die L93n, Nordumgehung Sinnersdorf, wird für den Verkehr freigegeben.
2006: Der letzte Bauabschnitt der B 59 wird freigegeben und das Kultur- und Medienzentrum wird im Februar 2006 eröffnet.
2013: Fertigstellung der Aussichtsplattform Stommeln, die bundesweit bekannt wurde (Man kann vier Stufen zur Aussichtsplattform hinaufsteigen und hat den gleichen Ausblick wie von unten.).
2018: Die Westumgehung Sinnersdorf wird für den Verkehr freigegeben.
2019: Die Rathauskreuzung in Pulheim wird umgebaut.
2020: Der Guidelplatz in Brauweiler wird fertiggestellt.
2023: 40 Jahre Städtepartnerschaft Pulheim-Fareham
2024: 1000 Jahre Abtei Brauweiler und 120 Jahre Löschzug Pulheim
Ehrenbürger und Bürgermeister der fünf Jahrzehnte
Bürgermeister: 1975-1979: Franz-Josef Spalthoff, 1979-1988: Wilhelm Mevis, 1988-1989: Clemens Kopp, 1989-1994: Hartmut Menssen, 1994-1999: Clemens Kopp, 1999-2009: Dr. Karl August Morisse, ab 2009: Frank Keppeler
Ehrenbürger: Dr. Bernhard Worms, Ulrich Hollmann, Hans Umpfenbach, Dr. Karl August Morisse
Auch noch erwähnenswert: Der Pulheimer Jürgen Rüttgers war von 2005 bis 2010 Ministerpräsident von NRW.
Interview mit Bürgermeister Frank Keppeler
Anlässlich des goldenen Jubiläums unserer Stadt haben wir ein kleines Interview mit Bürgermeister Frank Keppeler geführt. Hier sind seine Gedanken und Ausführungen zu 50 Jahre Pulheim.
Welche Feierlichkeiten/Veranstaltungen sind zum 50-jährigen Stadtjubiläum geplant?
Bürgermeister Frank Keppeler: “Dieses Jubiläum feiern wir mit einem großen Festakt am 28. März 2025 im Kultur- und Medienzentrum, zu dem neben Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Vereinen weitere Persönlichkeiten aus dem städtischen Leben eingeladen sein werden. Auch erwarten wir dazu Gäste aus unseren Partnerstädten Fareham und Guidel. Zudem wird das Stadtfest im Zeichen des Jubiläums stehen.“
Was mögen Sie als Bürgermeister in und an unserer Stadt besonders?
Bürgermeister Frank Keppeler: „Es sind die Menschen, die unsere Stadt so lebenswert machen. Es gibt ein vielfältiges ehrenamtliches Engagement für das Gemeinwohl. Dieses ist ein wichtiger Bestandteil im gesellschaftlichen Miteinander. Außerdem schätze ich das große Angebot. Es reicht von einer guten Versorgung mit Kita- und Schulplätzen, einer lebendigen Kulturszene, über den Einzelhandel bis hin zu vielen Sportflächen, die zu Aktivitäten einladen.“
Wie würden Sie unsere Stadt in einem Satz/Slogan beschreiben?
Bürgermeister Frank Keppeler: „Pulheim ist eine Stadt, in der man gut leben, wohnen und arbeiten kann.“
Was sind für Sie prägende Ereignisse in der 50-jährigen Geschichte von Pulheim gewesen?
Bürgermeister Frank Keppeler: „Jeder wird hier ganz individuelle Schwerpunkte setzen und entsprechende Erinnerungen haben. Für mich gehört die Stadtwerdung im Jahr 1981 beispielsweise dazu. Auch die Neugestaltung der Venloer Straße im Zentralort war ein wichtiger Meilenstein, ebenso wie der Bau des Kultur- und Medienzentrums. Ich erinnere mich noch gut an die Fertigstellung des Guidelplatzes in Brauweiler – leider während der Corona-Krise. Unvergessen bleibt für mich die Eröffnung des großen Möbelhauses Segmüller, denn dies war – wie der Guidelplatz – ein Projekt, für das langer Atem notwendig war. Für mich persönlich sind es auch die Begegnungen mit Bürgerinnen und Bürgern, die mir in Erinnerung bleiben werden. Denn sie schreiben – wenn man so möchte – jeden Tag die Geschichte unserer Stadt weiter.“
Wagen Sie einen Ausblick in die Zukunft. Wie wird/könnte sich Pulheim in den nächsten 50 Jahren weiterentwickeln?
Bürgermeister Frank Keppeler: „Ich schaue lieber zunächst in die nähere Zukunft, denn es gibt noch einige Projekte, die derzeit realisiert werden oder sich in der Planung befinden. Ein Beispiel ist der Bau des Skateparks, der den Bikepark am Rodelhügel am Sportzentrum optimal ergänzen wird. Die Umgestaltung des Pulheimer Sees steht ebenfalls auf der Tagesordnung.
Die größte Herausforderung der nächsten Jahrzehnte wird sein, die Stadt so aufzustellen, dass sie für alle Bürgerinnen und Bürger lebenswert bleibt. Dazu gehören unter anderem ausreichend Kita- und Schulplätze, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Angebote für Kinder und Jugendliche – etwa attraktive Sportflächen und Treffpunkte – zählen ebenfalls dazu. Auch die älteren Bürgerinnen und Bürger sollen Bedingungen vorfinden, damit sie hier in Pulheim gut leben können. Deshalb gilt es, das altersgerechte Wohnen zu ermöglichen und Pflegeplätze zu schaffen.
Unsere Stadt steht auf einer stabilen Basis, sodass ich davon ausgehe, dass sich Pulheim auch in den nächsten 50 Jahren positiv weiterentwickeln wird – für die Menschen und mit den Menschen.“
Heimat Pulheim
Heimat, was ist das? Ein Ort, Menschen, ein Gefühl? Heimat ist auf jeden Fall da, wo man sich wohlfühlt und das tue ich in Pulheim. Es ist mit mir gewachsen und hat mich geprägt, und zwar 50 Jahre lang. Ich feiere also das goldene Jubiläum gemeinsam mit unserer Stadt. 1975 zog ich mit meinen Eltern nach Pulheim. Zunächst lebte ich lange in Sinnersdorf und zog dann in den Zentralort. Vom Kindergarten bis zum Schulabschluss, Freunde, Familie, mein ganzes Leben spielte und spielt sich weitgehend in Pulheim ab. Ich bin durch und durch Pulheimerin und froh hier zu leben.
Im Jahr 2021 gründete ich mit meiner Tochter das kostenlose Online-Medium „Pulheim-Report“, das wir ehrenamtlich betreiben. Auf unserer Internetseite, Facebook, Instagram und auf unserem WhatsApp-Kanal berichten wir über Neuigkeiten aus unserer Stadt und der Region. Denn jede Stadt lebt durch ihre Menschen, ihren Alltag und ihre Geschichten – genauso wie von ihren Orten und Plätzen. Es gibt so viel aus unserer Heimat zu berichten. Pulheim ist eine Stadt mit liebenswerten Menschen, viel Kultur, mit zahlreichen Vereinen, mit schöner Natur, vielfältigen Ortsteilen, kurzum es ist für jede/jeden etwas dabei. Und wer mal eben in eine Großstadt möchte, ist in wenigen Minuten in Köln.
Perfekt ist Pulheim nicht, oh nein! Auch hier kann man Dinge kritisieren und verbessern. Aber daran kann man arbeiten. Nicht nur meckern, sondern einfach mal machen und sich für seine Interessen einsetzen!
Meine persönlichen Wünsche für die nahe Zukunft in Pulheim sind:
– Ein tolles Jubiläumsjahr für unsere Stadt mit vielen schönen Ereignissen
– Fertigstellung des Pulheimer Sees als Bade- und Freizeitsee (mit Hundestrand)
– Dass mein Hund im Frühsommer 2025 auf der Hundefreilauffläche spielen und toben kann.
– Entwicklung neuer Veranstaltungen in Pulheim und seinen Orten
– Noch mehr Aufenthaltsorte für junge Menschen in Pulheim und seinen Orten, z. B. Bowlingbahn, Kino, Kletterhalle, Club oder Café. Der Bike- und Skatepark ist auf jeden Fall schon mal ein guter Anfang.
– Aufbau einer städtischen Marke, wie es z. B. die Stadt Hürth praktiziert. Diese bietet sogar einen eigenen Onlineshop mit städtischen Merchandising-Produkten. Das trägt zur Förderung der Identifikation mit Pulheim bei.
– Digitaler Auftritt der Stadt Pulheim in den sozialen Medien: Fast alle Kommunen sind mittlerweile in den sozialen Medien vertreten. Ob Facebook, Instagram, WhatsApp Kanal und Co., über diese Kanäle erreicht man generationenübergreifend einfach mehr Menschen.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich meine Heimat Pulheim in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird. Es liegt an uns allen, daran zu arbeiten, dass Pulheim lebens- und liebenswert bleibt. Wir alle sind Pulheim!