Grün-Weiß Brauweiler: Vereinsheim und Toiletten gehen in Verlängerung
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Von: Redaktion "Pulheim-Report"
Grün-Weiß Brauweiler ist startklar. (links: Sascha Theisen, rechts: Hans-Joachim Wirtz) Auf der Fläche im Hintergrund soll das Vereinsheim/Funktionsgebäude errichtet werden.
Ein Vereinsheim für den Fußballverein SV Grün-Weiß Brauweiler und mobile Toiletten am Naturrasenplatz – darum ging es im Juli in mehreren Sitzungen im Pulheimer Rathaus. Zur Diskussion standen ein Bürgerantrag von Grün-Weiß Brauweiler und dazu ergänzend Anträge der Fraktionen BVP und Bündnis 90/Die Grünen, die Anliegen des Vereins in Sachen Infrastruktur beinhalteten. Doch eine politische Mehrheit von CDU, FDP und WfP sprach sich dagegen aus und auch die Verwaltung plädierte in ihrer Beschlussvorlage für eine Ablehnung. Der Vorschlag der Grünen, das Bauvorhaben von GW Brauweiler separat zu verfolgen, sollte die Gesamtplanung nicht bis zum Ende des letzten Quartals 2025 fertiggestellt sein, fand ebenso keine Mehrheit. Lediglich SPD und BVP unterstützten den Antrag. Der Planungsausschuss wurde letztendlich einstimmig – bei Enthaltungen von SPD, Grünen und BVP – beauftragt, den Aufstellungsbeschluss für die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für das Sportzentrum Brauweiler vorzubereiten. Das ist ein Anfang, bedeutet aber für den Verein mindestens zwei Jahre weiteren Wartens. Im Ausschuss für Liegenschaften und Hochbau (LHA) votierte die o. g. politische Mehrheit dann auch gegen eine möglichst zeitnahe Prüfung und Einrichtung von mobilen Toiletten am Naturrasenplatz, was der BVP beantragt hatte. Die Verwaltung soll, laut Mehrheitsbeschluss, stattdessen innerhalb der nächsten zwei Monate prüfen, ob die dort Fußball spielenden Kinder wirklich Toiletten benötigen.
Grün-Weiß Brauweiler: Teamgeist auf dem Platz und im Rathaus
Die Enttäuschung bei Grün-Weiß Brauweiler ist groß. Trotz der Anwesenheit von ca. 100 Vereinsmitgliedern bei den Sitzungen im Rathaus – darunter viele Kinder, Eltern, Trainer und Vorstandsmitglieder – scheiterte die Realisierung von Vereinsheim und Toiletten (am Naturrasenplatz) vorerst.
„Wir sind schockiert und tief enttäuscht von den Ergebnissen der Ausschusssitzungen und dem Abstimmungsverhalten der Fraktionen, die gegen unsere Anliegen gestimmt haben. An unseren beiden Plätzen müssen 800 Mitglieder und mehr als 40 Mannschaften mit zwei Umkleiden, drei funktionierenden Duschköpfen und zwei Toiletten auskommen und das seit Jahren. Kleine Kinder müssen für den Toilettengang eine viel befahrene Straße überqueren und ein Vereinsleben, das den Namen verdient, findet nicht statt. All das haben wir zum wiederholten Mal eingebracht und um Veränderung gebeten und gekämpft. Leider haben wir gegen Windmühlen gekämpft. Das ist bitter und ein echter Tiefschlag für Grün-Weiß Brauweiler.
Hans-Joachim Wirtz und Sascha Theisen zeigten uns bei einem Rundgang die derzeitigen Gegebenheiten.
Grün-Weiß Brauweiler wartet auf Anpfiff für Vereinsheim-Neubau
Doch zurück zu den Anliegen von Grün-Weiß Brauweiler. In einem Bürgerantrag vom 11. Juni forderte Sebastian Locker (Jugend-Geschäftsführer GWB) für den Verein den Neubau des bereits geplanten und dringend benötigten Funktionsgebäudes am Kunstrasenplatz Brauweiler aus der Gesamtplanung des Sportzentrums Brauweiler zu entkoppeln und das Vorhaben priorisiert und vorgezogen in ein separates Planungsverfahren zu überführen. „Seit über einem Jahrzehnt – konkret seit 2012 – setzt sich der SV Grün-Weiß Brauweiler mit Nachdruck, Engagement und konkreten Planungsvorschlägen für den Neubau eines Funktionsgebäudes am Brauweiler Kunstrasenplatz ein ….“, heißt es u. a. im Bürgerantrag. Dieser Antrag wurde wie oben bereits beschrieben, abgelehnt. Die Verwaltung argumentierte in ihrer Vorlage gegen eine Priorisierung und Entkoppelung – u. a. im Sinne der Gleichbehandlung der Vereine, und weil z. B. notwendige Gutachten doppelt eingeholt werden müssten. Auch könnten Synergieeffekte verlorengehen. Hier kann man die Vorlage, den Bürgerantrag und alle Unterlagen lesen!
TuS Schwarz-Weiß Brauweiler sprach sich in einem Schreiben auch gegen den Bürgerantrag aus, was dem Interesse am eigenen Projekt geschuldet ist. Der Verein brachte zum Ausdruck, dass man sich für eine Weiterentwicklung der Vereinsinteressen aller Vereine einsetze. Der TuS Brauweiler möchte ein Gebäude mit Übungs- und Turnräumen und Räumlichkeiten für die Geschäftsstelle errichten. Hierfür zeigt sich ein Standort südlich des Kunstrasenplatzes im Bereich des derzeit bestehenden städtischen Funktionsgebäudes und der vorhandenen Stellplätze geeignet.
Zudem plant der TTC Brauweiler (Abteilung Tennis) die Errichtung von mindestens zwei Padel-Plätzen. Zum Standort gibt es verschiedene Überlegungen.
Skizze aus dem Ratsinformationssystem der Stadt Pulheim zu den Erweiterungsmöglichkeiten
Deutlich wird:Der Bedarf für Verbesserungen im Sportbetrieb bei den genannten Brauweiler Vereinen ist groß. Alle möchten möglichst zeitnah ihre Projekte im Abtei-Sportpark realisieren. Hans-Joachim Wirtz, 1. Vorsitzender von GW Brauweiler, sieht durch die Entkoppelung und Priorisierung des Neubaus des dringend benötigten Funktionsgebäudes jedoch keine Nachteile für die anderen Vereine. Das Projekt von TuS Brauweiler sei wesentlich umfangreicher und erfordere viel mehr Planungsarbeit. Zudem biete das Vorziehen des Gebäudeneubaus Vorteile für alle Beteiligten. GW Brauweiler sehe durchaus die Anliegen und Bedürfnisse der anderen Vereine. So hätte sein Verein auch die Mitnutzung des Gebäudes durch den TuS angeboten. Ebenso sei es auch für die Schulnutzung vorgesehen. Es mangelt aus Sicht von Grün-Weiß Brauweiler an Grundvoraussetzungen, die für einen Fußballverein dieser Größe zwingend vorhanden sein müssen: 800 Mitglieder, mehr als 40 Mannschaften und über 20 Heimspiele pro Wochenende in der Spielsaison brauchen eine moderne Infrastruktur, und keine aus dem letzten Jahrhundert, appelliert der Verein an Politik und Verwaltung. Beim gemeinsamen Rundgang über das Gelände des Naturrasen- und Kunstrasenplatzes mit Hans-Joachim Wirtz und Sascha Theisen (Pressesprecher und Sportliche Leitung A-Jugend und Übergang Senioren) fällt u. a. der Begriff „Schildbürgerstreich“(auch im Kontext mit den fehlenden Toiletten am Naturrasenplatz). Eingeschränkte Duschmöglichkeiten und zu wenig Umkleidemöglichkeiten seien für eigene Teams und die Gastmannschaften kein würdiger Rahmen. Auch Schiedsrichter haben sich schon beim Verband beschwert, weil ihr Raum unwürdig sei, erzählen Hans-Joachim Wirtz und Sascha Theisen. Die Finanzierung für das geplante Funktionsgebäude ist gesichert. 1,6 Millionen Euro finanziert der Verein und 2,7 Millionen Euro sind im Haushalt der Stadt Pulheim bereits eingeplant. Weiter geht es im Augenblick trotzdem nicht.
Der derzeitige Raum für die Schiedsrichter am Kunstrasenplatz. Oft überschneidet sich das Kommen und Gehen der Schiedsrichter-Teams. Im ohnehin kleinen Raum wird es dann noch enger.
Die Toilette ist nicht wirklich einladend. Die Fliesen sind beschädigt, alles wirkt marode.
Insgesamt sechs Duschen, von denen wohl drei funktionieren. Die Gemeinschaftsduschen müssen von Frauen und Männern genutzt werden und sind in keinem guten Zustand. Da verzichtet manch eine/einer lieber auf die Dusche.
Auf der Grünfläche am Kunstrasenplatz soll das neue Funktionsgebäude entstehen. Brauweiler Schulen sollen es mit nutzen können, übergangsweise wäre das auch für TuS Brauweiler möglich bis das eigene Gebäude fertiggestellt ist.
Spielereltern fordern Toiletten am Naturrasenplatz
Der Naturrasenplatz von GW Brauweiler, den die jüngeren Spielerinnen und Spieler nutzen. Derzeitig gibt es direkt am Platz keine Toiletten.
Weiterhin hatten Spielereltern in einem offenen Brief vor einigen Wochen darauf aufmerksam gemacht, dass der Rasenplatz als Heimat der jüngsten Spielerinnen und Spieler dringend eigene Toiletten benötige und der derzeitige Zustand unwürdig sei. Wie oben beschrieben, werden erstmal keine mobilen Toiletten aufgestellt, stattdessen prüft die Verwaltung den Bedarf. In der Sitzung des LHA wurde argumentiert, dass es nutzbare Toiletten in der Schulturnhalle gebe. Diese sind jedoch ca. 200 Meter entfernt und nur über eine Brücke und mit Gang durch ein Wäldchen erreichbar. Zudem benötigt man einen Schlüssel. Für Kinder ist dieser Weg aus Sicht des Vereins und der Eltern jedoch allein nicht gangbar.Weitere Toiletten befinden sich am Gelände des Kunstrasenplatzes. Um dorthin zu gelangen, müssen die Kinder die vielbefahrene Donatusstraße überqueren. Erwartet wurde eine schnelle und pragmatische Lösung, doch im Augenblick heißt es auch hier: Abwarten! Das sorgt für Unverständnis, auch in den sozialen Medien. „Das ist doch Satire, oder …?“ – „Einfach nur sprachlos! Ich frage mich, welcher Entscheidungsträger sein eigenes kleines Kind alleine über den verlassenen Weg in eine leere Schule schicken würde, um auf Toilette zu gehen … und wie erklärt man das den Gastmannschaften? ….“ Kommentare dieser Art sind auf der Facebookseite von GW Brauweiler mehrfach zu lesen.
Platz für mobile Toiletten ist vorhanden.
Auch an dieser Stelle wäre die Einrichtung von mobilen Toiletten möglich.
Über diese Brücke, über die Wiese und durch ein Wäldchen gelangt man nach 200 Metern zu den Toiletten in der Schulturnhalle.
Hinter dieser Tür sind Toiletten.
Auf diesem Weg über den Parkplatz müssen die Kinder die viel befahrene Donatusstraße überqueren, um zu den Toiletten am Kunstrasenplatz Brauweiler zu kommen. Die gegenüberliegenden Stellplätze rechts entfallen beim Bau des geplanten Projektes von TuS Brauweiler. Somit müssen z. B. Verkehrsführung und die Anlage neuer Parkplätze umfangreich neu geplant werden.
Grün-Weiß Brauweiler bleibt am Ball
Der Verein und seine Mitglieder können die Ablehnung ihrer Anliegen nicht nachvollziehen. Sie möchten weiter dafür kämpfen. Nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch bei den Themen Vereinsheim und Toiletten bleibt Grün-Weiß Brauweiler am Ball. Nach den Sommerferien und nach den Kommunalwahlen steht der Bürgerantrag nochmal auf der Tagesordnung, am 24. September im Umweltausschuss und am 30. September im Haupt- und Finanzausschuss.
Der Ball wartet auf den Anstoß für Toiletten am Naturrasenplatz und für das neue Vereinsheim am Kunstrasenplatz.
Fazit
Die Situation scheint verfahren. Grün-Weiß Brauweiler ist enttäuscht und frustriert. Auch andere Brauweiler Vereine haben schon lange Bedarf für den Ausbau an sportlichen Räumlichkeiten/Angeboten angemeldet. Die politischen Entscheidungsträger sind sich nicht einig. Die einen sehen den Aufstellungsbeschluss zur Vorbereitung der Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für das Sportzentrum Brauweiler als Erfolg, die andere Seite und auch Grün-Weiß Brauweiler sehen das völlig anders. Politik und Verwaltung haben die Chance, gemeinsam mit den Brauweiler Vereinen tragbare Lösungen zu finden. Sport ist wichtig für Gesundheit, Förderung von Teamgeist und sozialem Verhalten, Integration, Inklusion und Vielfalt. Die Förderung von bedarfsgerechten Sportstätten und Bewegungsräumen ist ein wichtiger Bestandteil der kommunalenDaseinsvorsorge. Moderne Vereinsheime, Umkleiden, Aufenthaltsmöglichkeiten usw. sind notwendige Voraussetzungen für ein aktives Vereinsleben, ebenso sanitäre Anlagen in ausreichender Kapazität und in direkter Nähe der Sportstätten, vor allem und in besonderem Maße für Kinder. Es bleibt abzuwarten, ob der Ball nochmal ins Rollen kommt und man es schafft, gemeinsam einen Sieg für den Sport zu erringen.
„Erst wenn der Schiedsrichter abpfeift, ist das Spiel zu Ende oder gewonnen!“ (Uwe Seeler)
Sascha Theisen und Hans-Joachim Wirtz hoffen auf eine Wende für Grün-Weiß Brauweiler, damit das Vereinsheim bald gebaut werden kann.
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