Die Katholische Grundschule Buschweg ist aufgrund steigender Schülerzahlen in Pulheim in diesem Jahr 4-zügig geworden. Ursprünglich war die Schule 2-zügig. Um dem steigenden Bedarf an Schulplätzen gerecht zu werden, ist ein Neubau der Grundschule auf dem Gelände des alten Hallenbads geplant. Doch bis zum Neubau wird noch einige Zeit vergehen. Die Masterplanung Schulen der Stadt Pulheim muss erst vorliegen, bevor weitere Schritte angegangen werden können. Zudem dient das alte Hallenbad derzeit noch als Unterkunft für geflüchtete Menschen. Ein Abriss des Gebäudes ist daher im Moment nicht möglich. Um kurzfristig Lösungen zu schaffen, wurde 2022 ein Interimsgebäude auf dem Schulgelände der Grundschule Buschweg errichtet. Dies stieß damals schon auf Kritik der Eltern, weil Platz auf dem Schulhof verlorenging und keine zusätzlichen Sanitäreinlagen eingerichtet wurden.
Schulhofsituation
„Die Situation an der Schule ist seitdem kontinuierlich schlechter geworden, die Größe der Klassen (28 -30 Kinder) macht das Lernen und die Inklusion für Kinder und Lehrerschaft zu einer Herausforderung. Es kommt immer häufiger zu Unfällen und Konflikten auf dem Schulhof, der für die Anzahl der Kinder nicht ausreichend Möglichkeiten bietet.“
Schulpflegschaftsvorsitzende Kim-Aline Leopoldt
Viele Eltern sind der Meinung, dass die Schülerzahl die Kapazitäten der Schule übersteigt – bezogen auf die Räume, die Turnhalle, die Toiletten, die Schulhofgröße und auch bezogen auf die Verkehrssituation vor Ort. Sie halten auch die Anzahl der Lehrer und OGS-Kräfte für nicht ausreichend. Zudem ist die KGS Buschweg seit 2021 auch offiziell eine Inklusionsschule.
„Wir hatten letztes und dieses Jahr bei der Stadt um Unterstützung gebeten den Schulhof schöner zu gestalten und neue Geräte anzuschaffen – einige der Klettergeräte sind inzwischen langfristig gesperrt. Die Bitte wurde abgelehnt – wieder mit Verweis auf einen möglichen Neubau und Umzug. Bei der letzten Antwort der Stadt kam dann nebenbei die Information, dass stattdessen nun noch ein Interimsbau auf den Schulhof gebaut werden soll“, erzählt Kim-Aline Leopoldt weiter. Ein möglicher Standort, so teilte die Verwaltung mit, sei der Platz auf dem im Augenblick die Spielgeräte stehen.
Eltern möchten keinen weiteren Interimsbau
Da der Neubau und Umzug der Grundschule Buschweg noch recht lange dauern wird, empfinden die Eltern den Interimsbau nicht mehr als Übergangs-, sondern als Dauerlösung. Einen weiteren Interimsbau lehnen sie ab. Die Schulpflegschaft trat dazu in Kontakt mit der Stadtverwaltung und erhielt die Antwort, dass das Thema im zuständigen Ausschuss besprochen wird. Um dem Anliegen der Eltern noch mehr Nachdruck zu verleihen, hat Kim-Aline Leopoldt nun eine Online-Petition gestartet (Hier geht es zur Petition!). Bisher haben 298 Menschen unterzeichnet (Stand 23.08.2023 um 16 Uhr).
„Unser Ziel ist es ganz klar den weiteren Interimsbau zu verhindern. Wir wünschen uns einen kindgerechten Schulhof und ein klares Konzept, wie zukünftig die Anzahl der Kinder sinnvoll verteilt werden soll“, macht die Schulpflegschaftsvorsitzende deutlich. Sie kann auch nicht nachvollziehen, warum andere Grundschulen in Pulheim, die ausreichend Fläche für einen Anbau oder ein Interimsgebäude hätten, außen vor gelassen werden. Die Argumentation mit dem Schulkonzept dieser Schulen erschließt sich vielen Eltern nicht.
Wie geht es weiter?
In der Sondersitzung des Rates am 22.08.2023 fand in der Einwohnerfragestunde ein Austausch zwischen Eltern, Verwaltung und Politik statt. Ein weiteres Interimsgebäude würde bis zum Jahr 2025 nicht errichtet, erfuhren die anwesenden Eltern. Die Verwaltung sagte auch ein Treffen mit Schulleitung und Schulpflegschaft zu.
Die Stadt Pulheim gab uns auf unsere Anfrage zum Sachverhalt folgendes Statement:
„Die Verwaltung hat dazu bereits Kontakt mit dem Team Schulleitung aufgenommen, um zeitnah ein Gespräch zwischen Schulleitung, Schulpflegschaft und Verwaltung zu führen. Darin sollen die aufgetretenen Fragen und anstehenden Schritte besprochen werden. In der gestrigen Ratssitzung hat die Verwaltung zudem ausgeführt, dass ein solcher Bau erst zum Schuljahr 2025/26 benötigt wird. Darüber hinaus ist auf den einstimmigen Beschluss des Rates aus dem Jahr 2020 hingewiesen worden, der die Erweiterung der Grundschule Am Buschweg auf vier Züge vorsieht.“
Link zur Vorlage aus dem Jahr 2020
Link zum Beschluss aus dem Jahr 2020
Wir werden über die weiteren Entwicklungen berichten.