In unserer Gesellschaft ist die Förderung von Inklusion und Zugänglichkeit ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Eine Maßnahme, die dies unterstützt, ist die Schaffung einer assistenzhundfreundlichen Kommune. Die Pfotenpiloten e.V. sind eine gemeinnützige Organisation, die sich für die Ausbildung und Bereitstellung von Assistenzhunden für Menschen mit Handicap einsetzen. Eine ihrer wichtigsten Kampagnen ist „Assistenzhund Willkommen“, die darauf abzielt, die Öffentlichkeit für die Bedeutung von Assistenzhunden zu sensibilisieren und deren uneingeschränkte Teilhabe im Alltag zu fördern. Dieses Anliegen möchte ich mit meiner Initiative „Pulheim für Hunde“ unterstützen.
Bürgerantrag „Assistenzhundfreundliche Kommune Pulheim“ wurde im März 2024 von politischer Mehrheit abgelehnt
„Entfernen Sie die Barrieren aus den Köpfen, lassen Sie Ihr Herz sprechen und setzen Sie ein Zeichen für Inklusion! Assistenzhundfreundliche Kommune zu sein, ist so viel mehr als nur ein Aufkleber an der Tür“, appellierte ich als Gründerin der Initiative „Pulheim für Hunde“, am 05.03.2024 im HFA (Haupt- und Finanzausschuss) im Pulheimer Rathaus an Verwaltung und Politik und bat um Unterstützung meines Bürgerantrags „Assistenzhundfreundliche Kommune Pulheim“.
Leider folgten nicht alle Fraktionen diesem Appell, und so fand sich keine politische Mehrheit für meinen Bürgerantrag. SPD, Grüne und BVP sprachen sich dafür aus, was stimmenmäßig jedoch nicht reichte. Auch die Verwaltung befürwortete den Bürgerantrag nicht. Ihr Argument: Das Zutrittsrecht für Assistenzhunde bestehe und Pulheim sei daher schon assistenzfreundliche Kommune.
„Ich bin natürlich etwas enttäuscht. Im letzten Jahr wurden im Rhein-Erft-Kreis für den Haushalt einstimmig finanzielle Mittel beschlossen, damit der Kreis assistenzhundfreundlich wird. Und nun haben einige Fraktionen, die teils sogar zu den Antragsstellern gehörten, in Pulheim quasi gegen ihren eigenen Beschluss im Kreistag gestimmt. Das kann ich nicht nachvollziehen.“
Sogar ein Blindenführhund war im Ratssaal anwesend. Marisa Sommer, die 2. Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins Köln, war mit ihrem Blindenführhund Rainer nach Pulheim gekommen, um das Anliegen meiner Initiative „Pulheim für Hunde“ zu unterstützen. Sie richtete eindringliche Worte aus Sicht eines Menschen mit Handicap an die Anwesenden.
„Für mich waren die Worte von Frau Sommer ein Anreiz weiter am Thema dran zu bleiben. Inklusion gehört in die Mitte der Gesellschaft und da wäre die assistenzhundfreundliche Kommune ein wichtiges Zeichen in die Öffentlichkeit gewesen.“
Was ist eine „Assistenzhundfreundliche Kommune“?
Assistenzhundfreundliche Kommune heißt, dass Menschen mit Handicap mit ihrem Assistenzhund (z. B. Blindenführhund, Epilepsiewarnhund usw.) in allen öffentlichen Einrichtungen im Stadtgebiet „Herzlich Willkommen“ sind. Als Kommune sind dann noch einige kleine Anforderungen zu erfüllen, die jedoch schnell und ohne großen Aufwand umgesetzt werden können. Dann wird ein entsprechender Aufkleber im Eingangsbereich der öffentlichen Gebäude angebracht. Da diese Kampagne in Pulheim abgelehnt wurde, setze ich nun mit meiner Initiative „Pulheim für Hunde“ öffentlichkeitswirksam ein Zeichen für Inklusion. Das Recht, dass Assistenzhunde überall hin mitgeführt werden dürfen besteht, jedoch ist es ein Unterschied, ob die Assistenzhunde „rechtlich geduldet werden“ oder wirklich „herzlich willkommen“ sind. Zudem ist vielen Menschen die Rechtslage nicht bekannt, was für Menschen mit Handicap immer wieder zu Diskussionen führt, um ihren Assistenzhund in Geschäfte, Betriebe, öffentliche Gebäude usw. mitnehmen zu können. Das muss anders und selbstverständlich werden, meine ich. Nur so kann Inklusion wirklich gelebt werden.
Was tut die Initiative „Pulheim für Hunde“, damit Pulheim eine assistenzhundfreundliche Kommune wird?
Für Inklusion und ein herzliches Willkommen an Assistenzhunde verteile ich derzeit Aufkleber mit der Aufschrift „Assistenzhund Willkommen“ in Pulheimer Geschäften/Unternehmen/Betrieben usw., die uns der Verein Pfotenpiloten zur Verfügung stellt. Dabei erhalte ich großartige Unterstützung vom Blinden- und Sehbehindertenverein Köln. Zahlreiche Geschäftsleute, Firmen, Unternehmen und Gastronomiebetriebe haben schon Aufkleber in ihren Räumlichkeiten angebracht.
Wer hat bei der Aktion „Assistenzhundfreundliche Kommune Pulheim“ schon mitgemacht?
Pulheim
Sinnersdorf
Stommeln
Geyen
Sinthern
Brauweiler
Natürlich werden auch in Zukunft noch viele weitere Aufkleber angebracht. Die Fotogalerie wird zeitnah mit Fotos aller Unterstützer ergänzt. Die Initiative „Pulheim für Hunde“ ist stetig dabei mehr Aufkleber in Pulheim und seinen Orten zu verteilen. Die Nachfrage ist groß und Nachbestellungen sind erforderlich. Aber natürlich kann ich mit meinen Unterstützern nicht überall sein, und zeitnah nicht alle kommunalen Geschäfte und Unternehmen ansprechen. Daher ist eure/Ihre Unterstützung gefragt: Ihr kennt/Sie kennen auch ein Geschäft/einen Gastronomiebetrieb/ein Unternehmen im Pulheimer Stadtgebiet, das bei der Kampagne mitmachen und ein Stück dazu beitragen möchte, dass Pulheim „Assistenzhundfreundliche Kommune“ wird? Dann meldet euch/melden Sie sich gerne bei Pulheim-Report (Kontaktdaten s. Internetseite) oder per Mail an pulheimfuerhunde@gmail.com. Ich freue mich über jede Unterstützung! 🙂