Sommerfrische am Pulheimer See rückt näher
„Der Pulheimer See ist auf der Zielgeraden“, freut sich Horst Engel, der Vorsitzende der Verbandsversammlung „Naherholungsgebiet Stöckheimer Hof“ in einer Pressemitteilung.
Er verweist darin auf das Gedicht „Sommerfrische“ von Joachim Ringelnatz (1883-1934 Jh.).
„In den letzten drei Hitze- und Dürresommern haben wir sie vermisst, die Sommerfrische. Und in diesem Jahr? Zu kühl, zu nass. Und auch sonst fing es wegen Corona nicht gut an. Die erste Sitzung des Zweckverbands „Naherholungsgebiet Stöckheimer Hof“, geplant im Mai 2021, konnte nicht stattfinden. Dabei ist gerade der Bericht der Geschäftsführung immer von großem Interesse. Das nimmt uns nicht den Schwung. Der Pulheimer See ist auf der Zielgeraden“.
Tatsächlich geht es voran. In der Pressemitteilung werden Einzelheiten dargestellt. Im Bereich des geplanten Badestrandes, in der Mitte des Nordufers gelegen, hat es sichtbare und von Skeptikern nicht für möglich gehaltene Fortschritte gegeben. Das Kieswerk ist einer freien und offenen Kies-Sand-Fläche, schön nach Westen und bis in die späte Abendsonne ausgerichtet, gewichen. „Man kann sich den Strand schon vorstellen. Es gilt nun den niedrigen Grundwasserstand zu nutzen und den flachen Unterwasserbereich für Nichtschwimmer anzulegen; maximale Tiefe, auch bei schwankenden Wasserständen, 90 Zentimeter“, erklärt Horst Engel.
Auch weitere Schritte scheinen laut Horst Engel realisiert: Die behördliche Abnahme des Ostteils des Sees. Die Ufer sind durch Sekundärwald längst begrünt, die Vernetzung mit dem am Nord-Ufer angrenzenden Naturschutzgebiet „Große Laache“ selbstverständlich. Veränderungen sind nicht beabsichtigt. Surfer und Segler sind mit ihren Sportaktivitäten am Ost-Ufer seit Jahren etabliert. Bleibt offen, wie weit die Abnahme geht, welche Konsequenzen damit verbunden sind und wann mit der Abnahme weiterer Seeflächen zu rechnen ist, heißt es in der Pressemitteilung.
Noch anzugehen ist hingegen die Aktualisierung des alten Bebauungsplanes 8 „Pulheimer See“. Eine neue Vermessung ist notwendig, um die reale Uferlinie zu ermitteln und diese in den Bebauungsplan entsprechend zu übertragen. Gerade im Westteil des Sees hat die reale Uferlinie mit der im Bebauungsplan nichts mehr zu tun. Die Vermessung ist auch für eine mögliche Baufläche am Nord-West-Ufer, zum Beispiel für ein See-Restaurant unverzichtbar. Horst Engel meint: „Sommerfrische und chillen – das passt doch.“ Die angedachte Fläche, direkt am öffentlichen Parkplatz und an der Brücke über den Kölner Randkanal gelegen, ist standsicher, erschlossen und wartet auf eine solche Nutzung. Gerade in Corona-Zeiten zeigt sich wie wertvoll Naherholungsmöglichkeiten sind.
Doch: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Horst Engel: „Wertvolle Flora und Fauna, auch Rote-Liste-Arten, haben sich in den letzten 50 Jahren ungestört auf dem Ostteil der Mittelterrasse angesiedelt. Sie sollte durch einen Zaun geschützt werden – bislang Fehlanzeige“.
Um mit Joachim Ringelnatz zu schließen:
„Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.“
(Erste Zeilen des Gedichts „Sommerfrische“)
Sonne, Baden, Natur – darüber freuen wir uns alle.