Heute lud der Landschaftsverband Rheinland (LVR) zum Internationalen Museumstag rund um die Abtei Brauweiler ein. Das Programm beinhaltete vielfältige Angebote für die ganze Familie. Zahlreiche Besucher waren am Pfingssonntag im Abteipark unterwegs und reisten durch die interessanten Aktivitäten von der Vergangenheit bis zur Gegenwart.
Kurz und knapp: Fakten über die Abtei Brauweiler
Die Abtei und der dazugehörige Park bieten zu jeder Jahreszeit eine wunderschöne Kulisse zum Spazierengehen, Entspannen und Fotografieren. Hier ist Geschichte lebendig und es gibt immer wieder Neues zu entdecken.
Die Abtei Brauweiler feiert dieses Jahr ihr 1000-jähriges Bestehen. Die ehemalige Abteikirche St. Nikolaus prägt das Ortsbild von Brauweiler und ist ein weit sichtbares Wahrzeichen. Sie zählt zu den großen romanischen Kirchenbauten des Rheinlandes. Das ursprüngliche Benediktinerkloster erlebte im Laufe der Geschichte viele Höhen und Tiefen. Die Abtei war Kloster, Bettleranstalt, Arbeitsanstalt, psychiatrisches Landeskrankenhaus und vieles mehr bis der LVR sie im Jahr 1988, nach einer aufwendigen Sanierung der Gebäude, im neuen Glanz erstrahlen ließ. Damals wie heute war/ist die Abtei Brauweiler sowohl ein historisches Denkmal als auch ein Ort der Spiritualität und der rheinischen sowie europäischen Kultur. Was diese Mauern für Geschichten erzählen könnten…
Schon gewusst? Eine kuriose Anekdote über die Abtei Brauweiler ist, dass sie angeblich einen geheimen unterirdischen Gang haben soll, der bis nach Köln führen soll. Der Tunnel soll im Mittelalter von den Mönchen erbaut worden sein, um sich im Falle eines Angriffs oder einer Belagerung unbemerkt retten zu können. Es gibt jedoch keine konkreten Beweise für die Existenz dieses geheimen Gangs. Und so bleibt er bisher Legende und Mythos.
Programm am Museumstag
Es gab zahlreiche Aktivitäten und Workshops rund um die Abtei Brauweiler. Dazu gehörten ein Gewürzworkshop, Kreativ-Ecken für Kinder, Kinderschminken, Geschichtenerzähler usw. Darüber hinaus wurden den ganzen Tag über verschiedene Führungen angeboten. Die Besucher wurden durch die Abtei, die Kirche und den neuen Klostergarten geführt. Themenführungen in der Gedenkstätte und im Archiv sowie Einblicke in die Papierrestaurierung und eine Ausstellung von Renate Weh im Künstlerarchiv der Stiftung Kunstfonds rundeten das Programm ab. Auch Künstlerinnen des Projektes „1000 Lichtblicke“ des „Atelier 30“ aus Brauweiler waren mit ihren Werken vor Ort. Sie begleiten das Jubiläumsjahr der Abtei Brauweiler. Außerdem hat die Kunstmalgemeinschaft Pulheim „Die Palette e.V.“ ein Gemeinschaftsbild gemalt, auf dem die Geschichte der Abtei Brauweiler künstlerisch dargestellt wird. Im Archiv des LVR wurden die Ergebnisse des Kreativwettbewerbs ausgestellt für den auch Preise vergeben wurden. Der Pulheimer Geschichtsverein enthüllte zudem einen großen Findling im Abteipark. Dieser soll langfristig an das Jubiläumsjahr erinnern. Das kunterbunte Programm sorgte für jede Menge Abwechslung und zeigte Interessantes und Wissenswertes rund um die Abtei. Kulinarisch wurde ebenfalls einiges geboten: BBQ, Waffeln, Popcorn, Zuckerwatte und Kaffee stillten Hunger und Durst der Gäste. Für die musikalische Begleitung der Veranstaltung sorgte der Tambourcorps Edelweiß Dansweiler.
Klostergarten: Tradition der Benediktinerklöster wird weiter gepflegt
Ein besonderes Highlight war die feierliche Eröffnung des neuen Klostergartens im Abteipark. Der Klostergarten, der an der Ostseite der historischen Abteigebäude angelegt wurde, knüpft an die lange Tradition der Benediktinerklöster an. Die Gärten dienen der Selbstversorgung, und Mönche bauten dort Obst und Gemüse sowie zahlreiche Kräuter an, die nun auch im Klostergarten im Abteipark wachsen und gedeihen werden. Die historische Kräuterkunde wird nun so an die Besucher weitergegeben. Die Eröffnung des Klostergartens stellt einen wichtigen Meilenstein dar, da er nicht nur die Aufenthaltsqualität des Abteiparks verbessert, sondern auch die Biodiversität fördert und als Ort für umweltpädagogische Projekte dient. Die Integration der alten Immunitätsmauer und die Einbeziehung des historischen Maulbeerbaums verleihen dem Garten zusätzlich historischen und kulturellen Wert. Der Klostergarten ist ab dem 19. Mai 2024 als Teil des Abteiparks durchgehend kostenfrei zugänglich.
Fazit
Es war ein spannender und abwechslungsreicher Museumstag mit einem tollen Programm. Die Abtei Brauweiler ist immer einen Besuch wert. Auch der Klostergarten ist eine schöne Ergänzung für den Abteipark. Wir freuen uns schon auf das weitere Programm zum 1000-jährigen Bestehen der Abtei. In den Gemäuern und in jedem Stein steckt ein Stück Geschichte, das einzigartig ist. Das gilt es zu bewahren und die Chance zu nutzen ein gutes Kapitel der Geschichte mitzuschreiben.
